Was ist dran an der Feststellung, dass Mann ein bisschen Bad Guy sein muss, um bei den Frauen interessanter zu sein? Wenn ja, wo ist die Grenze? Was gibt es für Tipps für Männer, die partout immer in die Friendzone-Falle fallen? Oder ist das auch nur ein Klischee?
Jeder hat diesen Freund: Ein Macho wie er im Bilderbuch steht, vor dem Mütter ihre Töchter seit Generationen warnen. Und dann gibt es da noch den Typ im Freundeskreis, der auf jeden sympathisch wirkt und immer nett ist. Wer ist nun erfolgreicher bei den Frauen? Der „Bad Guy“ oder Schwiegermutter’s Liebling?
Wahrscheinlich ist es Ersterer. Er ist ein wahrer Magnet, dem die Frauen reihum verfallen. Der Nice Guy hat hingegen das Nachsehen und landet immer wieder in der Friendzone.
Ist das eine subjektive Wahrnehmung, oder stimmt das wirklich? Und falls ja, warum ist das so?
Psychologen haben diese Feststellung wissenschaftlich untersucht und sind zum selben Ergebnis gekommen: Frauen stehen auf „richtige Kerle“, die sich nichts sagen lassen, und selbst bestimmen, wo es lang geht. Auch körperliches Risikoverhalten wirkt auf Frauen attraktiv. Gemessen wurde dies am Alkohol- und Zigarettenkonsum, deren gesundheitsschädigende Wirkung unumstritten ist. Die Studie kam zum Schluss, dass Raucher und Trinker bei Frauen beliebter sind – allerdings nur, wenn es um kurzfristige Liebesabenteuer geht. Für langfristige Beziehung bevorzugen Frauen Nichtraucher, die nur gelegentlich Alkohol in geringen Mengen konsumieren.
Die Dosis macht das Gift
Die Bad Guy Masche hat also Grenzen! Der weibliche Urinstinkt verlangt in einer dauerhaften, loyalen Partnerschaft nach einem liebevollen Mann, der auch als Vater taugen würde. Und wer die Macho-Rolle übertreibt, wird eine Frau auch nicht für einen One-Night-Stand gewinnen können. Immerhin leben wir im 21. Jahrhundert – Frauen sind emanzipiert und wollen einen Mann, der ihrem Selbstbewusstsein auf Augenhöhe begegnet. Aber ein sexistischer Prolet verdient ihre Aufmerksamkeit für keinen Zweck.
Was Frauen wirklich wollen
Da viele Nice Guys ohnehin lieber eine Beziehung hätten, als One-Night-Stands hinterherzujagen, scheint ihr Problem damit noch nicht geklärt zu sein. Im Gegenteil, sie würden doch die perfekten Eigenschaften für ein langes, treues Zusammenleben mitbringen?!
Nun, die Antwort ist ganz einfach: Nett sein allein reicht nicht! Es ist natürlich kein Nachteil, wenn ein Mann nett ist, aber er benötigt schon noch weitere Eigenschaften, die auf Frauen attraktiv wirken.
Beispielsweise wird ein Mann für eine Frau interessant, wenn er ein Hobby hat, das er mit Leidenschaft verfolgt. Das kann etwa Sport sein, oder ein Musikinstrument. Außerdem schätzen Frauen Erfolg im Job – nicht des Geldes wegen, sondern weil es Ausdruck von Begeisterung ist, mit der die Arbeit erledigt wird. Daneben beweist ein Traummann seine soziale Kompetenz in einem großen Netzwerk aus Freunden und guten familiären Beziehungen. Engagement in gemeinnützigen Organisationen ist ebenfalls gern gesehen!
Wie Mann der Friendzone-Falle entkommt
Selbstbewusstsein ist anziehend
Nice Guys machen häufig den Fehler, etwas zu tun oder zu sagen, von dem sie glauben, ihr Gegenüber würde es in dieser Situation erwarten.
„Verstehe einer die Frauen…“, kommt einem da gleich wieder in den Sinn. Der Knackpunkt ist: Nichts ist unattraktiver als ein Mann, der sich verbiegt. Ein interessanter Mann polarisiert! Er tut und sagt etwas, weil er überzeugt ist und nicht, weil er glaubt, dass es in dieser Situation richtig und notwendig ist.
Zum Beispiel in einem Restaurant, wenn ein Mann seiner Dame den Stuhl zurechtrückt: Die Frau wird merken, ob ihr Date dies mit selbstbewusster Überzeugung macht oder weil er glaubt, es jetzt tun zu müssen. In beiden Fällen ist es eine nette Geste, aber ohne die notwendige Selbstsicherheit wirkt sie schnell verkrampft. Generell ist Selbstbewusstsein essenziell für eine erotische Ausstrahlung!
Das perfekte Treffen
Wer sich immer nur zum Herumhängen, Fast Food essen oder Lernen trifft, der braucht sich nicht wundern, ständig in der Friendzone zu landen. Für ein perfektes Treffen sollte man einen schönen Ort wie ein gehobenes Restaurant, einen Park oder irgendein anderes besonders Plätzchen auswählen. Der erste Eindruck ist wichtig. Die Herzensdame sollte erkennen, dass man sich Gedanken über das Outfit und die eigene Erscheinung gemacht hat. Wenn man unglücklicherweise bereits in der Friendzone ist, lohnt es sich auch, klare Verhältnisse zu schaffen und die Situation anzusprechen. Etwas diskreter gelingt dies, indem man charmant nach einem „Date“ fragt.
Körperkontakt aufbauen
Der wesentlichste Unterschied zwischen einer Freundschaft und einer Beziehung ist der Körperkontakt. Die drei Phasen der Anziehung reichen von einem ersten Abchecken der gegenseitigen Sympathien, über intensivere Gespräche bis hin zu Körperkontakt. Viele Männer verpassen den Moment, in dem ein Kuss angesagt ist – was nicht heißen soll, gleich mit der Tür ins Haus zu fallen! Keinesfalls darf man die Frau bedrängen, aber wenn das gegenseitige Interesse auch in intensiven Gesprächen aufrecht bleibt, sollten oberflächliche Berührungen nicht zu kurz kommen. Das kann ein zufälliges Berühren der Knie sein, oder ein Halten der Hände in einem ernsten Gespräch.
Diese einfachen Anhaltspunkte können helfen, der Friendzone-Falle zu entkommen und zukünftig erst gar nicht mehr hineinzutappen. Wenn ernsthaftes Interesse an einer Frau besteht, lohnt sich ein selbstbewusster erster Schritt – Bauch rein, Brust raus! Idealerweise führt dies zu einem spannenden Date, mit dem man erst gar nicht in die falsche Schublade gesteckt werden kann.
Zum Schluss kommt noch eine gute Nachricht an die jüngeren netten Jungs von Nebenan: In der zweiten Hälfte der Dreißiger achten Frauen immer mehr auf Familien-Tauglichkeit ihrer potenziellen Partner. Damit scheinen Nice Guys in jedem Fall punkten zu können!